Planungswerkstatt Seeanbindung "Südlicher Planungsbereich", Starnberg
Neue Blickbeziehungen und Brückenschlag zum historischen Starnberg
Die Bahntrasse mit einer bisherigen Höhe von 0,5 bis 2 Meter über Stadtniveau trennt die Stadt vom See. Ziel dieser Planung ist es, die optische und akustische Beeinträchtigung auf ein Minimum zu reduzieren und die Bahntrasse auf das gegebene Stadtniveau abzusenken. Dies entspricht einer weiter gehenden Absenkung um 37 cm gegenüber der Planvariante A im Bahnhofsbereich sowie einer Absenkung um 90 cm auf Höhe des Bayerischen Hofes. Diese Absenkung auf das Niveau des 10-jährigen Hochwassers ist richtlinienkonform. Nur mit dieser Lösung werden auf der gesamten Länge des Bahnhofplatzes ungehinderte Blickbeziehungen auf das Seeufer und den See ermöglicht und damit der Stadt das ersehnte See(h)erlebnis pur verschafft.
Der entstehende Stadtraum entlang der Bahn spannt sich zwischen den beiden historischen Eckpunkten Bahnhof und Museum auf und lädt in einer großzügigen Fußgängerzone zum Flanieren ein.
Die gewonnenen Freiflächen und die freie Sicht vom Platz des Bayerischen Hofes auf den See werden südlich des Bayerischen Hofes durch transparente Architektur gefasst. Eine offene Wandelhalle mit verglaster Orangerie und Restauration bietet südliches Flair mit Durchblicken auf den See. Sie tritt gleichzeitig mit dem Erweiterungsbau des Hotels Bayerischer Hof und dessen vor dem Sockelgeschoss liegenden Terrassenflächen in Wechselbeziehung und gibt an dieser Stelle dem Ort eine neue städtische Aufenthaltsqualität. Die Wandelhalle führt den Blick zum freigestellten Museum und wird von einem erhöhten Baukörper auf Höhe der Bahnhofstrasse abgeschlossen.
Vor dem historischen Lochmann-Haus liegt der neue Platz des Museums-Carées, der von Promenadendecks und seitlichen Baukörpern gerahmt wird. Die Stege schaffen eine Verbindung zu dem rasch ansteigenden Gelände der ehemaligen Kirche St. Benedikt mit dem Achheimviertel und der bahnseitigen Bebauung, die an die Architektur der Fischerhütten angelehnt ist. Die Terrassengebäude im Westen des Carées mit Läden und Serviceflächen können zusätzlich für eine neue Tiefgarageneinfahrt genutzt werden.
Der Seezugang wird an zwei Stellen inszeniert: Zum einen durch eine einladende, sich großzügig öffnende Unterführung im Bereich Wittelsbacher Straße / Bahnhof, die mit ihrem weiten Schwung die Rampen integriert. Zum anderen mit einer Brücke am Museum, die von der Ebene St. Benedikt den Übergang zum See mit spektakulärem Aussichtsturm herstellt.
Das Seeufer bietet eine vielseitige Erlebnisqualität. Die Seepromenade mit ihren unterschiedlichen Ebenen und der natürlich Stadtstrand laden zum Flanieren und Verweilen ein Im westlichen Teil wird eine Renaturierung mit Schilfgürtel hergestellt, ein Steg mit vorgelagerten Bootshütten verlängert die Promenade bis zum Undosa.
Jahr: 2013
Planungsumfang: Entwurf
Ausloberin: Stadt Starnberg
Zusammenarbeit: Terrabiota Landschaftsarchitekten